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Tordi alias Torsten Kyon, geboren 1959 in Bottrop (NRW).
Das zeichnerische Talent fällt schon früh in der Schule auf. Erste Karikaturen entstehen.
Nach dem Abitur Kunststudium in Essen. Seit 1980 ständiges Mitglied des Künstlerbundes Bottrop e.V..
Seit 1991 als Kunstpädagoge tätig.
Groß geworden in Bottrop ist Tordi ein Kind des Ruhrgebietes und des Bergbaus.
Vater und Großvater waren im Bergbau beschäftigt. Der Großvater darüber hinaus auch passionierter Taubenzüchter.
Daher rühren die ersten Erlebnisse mit Tauben. Beim Versteckspiel als Fünfjähriger verkriecht er sich in einem
nachbarschaftlichen Taubenschlag und wird natürlich nicht gefunden. Kommt aber auch nicht mehr allein heraus.
Taubenvatter Josef Konopka findet ihn Stunden später. Aber nicht verwirrt oder verängstigt sondern fröhlich spielend
mit den Tauben im Schlag.
Der Vater arbeitet auf der Zeche Prosper II in Bottrop. Als 18-jähriger bekommt er den elterlichen Wagen für Spritztouren
durch das Ruhrgebiet. Muss den Vater aber nach der Schicht von der Zeche abholen.
Schon damals ist Tordi allabendlich vom imposanten Förderturm der Zeche Prosper II beeindruckt.
Dieser Malakoffturm (heute Kulturzentrum) wird später immer wieder Thema und Motiv in seinen Bildern und Zeichnungen.
2003 kommt es zur Zusammenarbeit mit dem Verlag für Ruhrgebietsliteratur Henselowsky & Boschmann.
Tordi illustriert zwei Bücher für den Verlag: „Das Bollerrad muss bollern, der Knicker, der muss rollern“
verlorene Kinderspiele erzählt in Geschichten aus dem Ruhrgebiet von Helmut Spiegel und
„Alfons & Mieze – Sag mich mal wat Nettes“ von Beni.
Da heraus entwickelt sich die Idee für einen Ruhrgebiet-Comic.
Tordi erfindet die Figur des Bergmanns und Taubenzüchters Jupp Turteltaub und schreibt das erste Szenarium für ein
Comicabenteuer mit dem Titel „Turteltaub und das Geheimnis der Braunen“.
Seinem Held zur Seite stellt er drei Zwerge aus den Tiefen des Bergwerks. Sie verleihen den Geschichten den
besonderen Kick durch ihre Fähigkeit unsichtbar werden zu können mittels einer, nur den Zwergen zustehenden
Tarnkappe.
Aus den ersten Entwürfen entstehen kurze Strips. Das Zeichnen der Strips macht soviel Spaß,
dass sie wie am Fließband entstehen.
Darüber hinaus entwickeln sich auch die Tauben selbst zu Helden mit ihren eigenen Problemen und Sorgen
und werden nicht mehr wegzudenkende Bestandteile der Strips. Die Zeichenarbeit am großen Comicabenteuer
geht derweil weiter.
Die Geschichten liefert das Ruhrgebiet selbst, mit seinen Menschen (hart aber herzlich) und seiner wunderbaren Umgebung.
Die meisten Taubenzüchter Deutschlands kommen aus NRW bzw. dem Ruhrgebiet. Weil die Thematik und die Kulisse
der Strips stimmen und wie Curry auf Currywurst passen wird eines der größten Fachzeitschriften für den Taubensport
„Die Brieftaube“ des deutschen Brieftaubenzüchterverbandes aufmerksam und veröffentlicht seit 2006 wöchentlich
einen Turteltaubstrip.
Mittlerweile erscheinen die Strips in einem weiteren Fachmagazin und einer regionalen Zeitung.
Dabei wird kein Thema totgeschwiegen. Ob Doping im Sport, Politik, Vogelgrippe, Kulturhauptstadt oder Fußball,
alles interessiert unsere Helden.
Das einzige Comic über Tauben und ihre Züchter
Nach Francois Waltherys „Der alte Blaue“ von 1972 (in Deutschland veröffentlicht 1992) mit sechs einmaligen
Kurzgeschichten über einen alten Taubenzüchter zeichnet Tordi das einzige Comic über Tauben und ihre Züchter in Serie.
Darüber hinaus spielen die Tauben bei ihm, im Gegensatz zu Walthery eine bedeutendere Rolle.
Sie reden, leben und handeln … in ihrer eigenen Taubenwelt mit ihren eigenen Geschichten und Problemchen.
Der sehr ähnliche biografische Hintergrund beider Zeichner ist verblüffend, denn auch Walthery ist mit Tauben
groß geworden.
Vater und Großvater waren auch hier Taubenzüchter.
Die Arbeitsweise
„Ideen für lustige Geschichten, Situationen und Pointen schnappe ich überall auf. An der Wursttheke samstagmorgen
oder auf dem Markt.
Wenn mir eine Idee kommt notiere ich sie sofort stichwortartig, gegebenenfalls schon mit kleinen sogenannten scribbles
(gekritzelte Entwurfsskizzen) und dann ab damit in meinen Ideenkarton. Aus dem bediene ich mich dann, wenn ich in
Zeichenlaune bin.
Den Entwurf zeichne ich doppelt so groß in 38 x 11,5 cm mit einem Druckbleistift (Stärke HB oder F) auf Zeichenkarton.
Den braucht man nämlich nicht ständig anzuspitzen! Gefällt mir alles, tusche ich das Ganze mit wasserresistenter
Chinatusche und klassischer Zeichenfeder. Bleistiftspuren werden dann entfernt, mit einem Radiergummi „soft“,
damit die Tuschlinien nicht an Schwärze verlieren.
Bei der farbigen Ausgestaltung ersetzt mittlerweile der Computer die klassischen Aquarellkästen, Buntstifte,
Acrylfarben oder Copic-Marker.
Die fertig getuschte Zeichnung wird dafür gescannt (300 dpi), das ist allgemeiner Druckstandart,
und mit adobe-photoshop bunt gemacht.
Danach wird alles auf das Format reduziert in dem der Strip (gewöhnlich ca. 19 x 6 cm) oder die Geschichte
erscheinen soll und mit dem Logo versehen.“
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